Sansibar (Unguja)

Unguja - die Hauptinsel des Sansibar-Archipels

Sansibar, genauer gesagt Unguja ist die mit Abstand bekannteste Insel des Sansibar-Archipels und zieht Jahr für Jahr unzählige Touristen an die Strände dieser bezaubernden Insel. Sie erstreckt sich auf eine Fläche von 1666 km² und hat aktuell um die 896.721 Einwohner. Hier findet ihr auch die Hauptstadt des Sansibar-Archipels, nämlich Sansibar-Stadt.

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Unguja - Hauptinsel der Sansibar Inselgruppe

Schon der Gedanke an Sansibar weckt Bilder von weißen Sandstränden, türkisblauem Meer und exotischen Gewürzen. Nein, wir sprechen hier nicht vom gleichnamigen Kult-Restaurant auf Sylt, sondern vom Inselparadies im Indischen Ozean.  

Wo liegt Sansibar?

Wer dabei von Sansibar spricht, meint meist eigentlich Unguja – die Hauptinsel der Sansibar Inseln. Hier lebt mit gut 900.000 Einwohnern ein Großteil der Bevölkerung Sansibars. Neben Unguja besteht das Sansibar Archipel aus der nördlich gelegenen Insel Pemba und einigen weiteren, kleineren Inseln. Die Inselgruppe stellt ein autonomes Gebiet Tansanias dar und liegt knapp 40 km vor der afrikanischen Ostküste. Sie trägt übrigens auch zur Namensgebung des Landes bei: Der Name Tansania besteht aus Tanganyika + Sansibar + Azania. Der Name Sansibar selbst leitet sich aus dem Arabischen ab und bedeutet so viel wie „schwarzes Land“.

Die schönsten Ausflugstipps und Sehenswürdigkeiten der Sansibar Insel

Die meisten Urlauber lockt es wohl wegen der traumhaften Strände nach Sansibar. Viele Backpacker und Safaritouristen gönnen sich auf Unguja noch ein paar Tage Strandurlaub im Paradies, bevor sie die Heimreise antreten. Doch die Sansibar Insel lohnt sich auch für mehr als einen Zwischenstopp!

Natur & Landschaften: Unterwasserwelten und Nationalpark

Aufgrund des seichten und angenehm warmen Wassers und der lebhaften Unterwasserwelt ist das Meer in der Nähe von Unguja ein reines Paradies zum Schnorcheln und Tauchen. Ihr begegnet hier farbenfrohen Fischen, einer riesigen Korallen-Vielfalt und Delfinen auf der Nahrungssuche. Ebenfalls empfehlenswert für Reisen nach Unguja ist ein Ausflug in den Jozani Nationalpark, wo die vom Aussterben bedrohten roten Stummelaffen leben.

Kulturelles Leben in Stone Town und Kizimkazi

Einen guten Eindruck in das Leben der Einheimischen bekommen Reisende in der Hauptstadt Ungujas, Sansibar Stadt. Hier lohnt sich vor allem die Altstadt von Sansibar Stadt mit dem Namen Stone Town mit dem bunten Treiben in den Gassen, zahlreichen Kulturstätten und exotischen Düften an jeder Ecke. Kein Wunder, dass sie als UNESCO Weltkulturerbe gekürt wurde. Gleich vor dem Hafen der Altstadt liegt eine kleine Insel namens Prison Island (Gefängnisinsel bzw. Changuu Island). Die dortigen Gebäude wurden zwar mal als Gefängnis geplant, aber nie als solches genutzt. Stattdessen dienten sie im frühen 20. Jahrhundert vorübergehend der Quarantäne für Einwanderer und sind heute Teil einer Hotelanlage. Der Ausflug nach Prison Island lohnt sich aber vor allem, weil hier über 100 Exemplare der bekannten Riesenschildkröte (lat. Geochelone gigantia) leben. Ein besonderes Erlebnis und Geheimtipp ist zudem das verschlafene Fischerdorf Kizimkazi im Südwesten der Insel. Da es vergleichsweise wenige Touristen hierher verschlägt, findet ihr hier traumhafte Ruhe. Außerdem ist Kizimkazi einer der historisch bedeutendsten Orte. Jahrhundertelang war es Herrschaftssitz, heute ist es allerdings vor allem für Delfintouren bekannt.

Kulinarisches Afrika

Kulinariker unter euch können den Sansibar Urlaub außerdem mit einer Spice Tour verbinden und in die Welt der Gewürze eintauchen. Habt ihr schonmal gesehen, wie Pfeffer, Chilis, Vanille und Kardamom wachsen? Auf den vielen Gewürzplantagen und Farmen könnt ihr entdecken, wie diese angebaut und geerntet werden. Die meisten der Gewürze, die heute so typisch für die Küche von Unguja sind, sind hier übrigens gar nicht heimisch, sondern wurden vor einigen Jahrhunderten von Händlern hierhergebracht.

Unguja: Von der Kolonie zur Unabhängigkeit

Die Sansibar Inseln blicken auf eine bewegte Geschichte zurück. Vor über tausend Jahren war es vor allem der Handel mit den Arabern, der Sprache und Kultur prägten. Als die Portugiesen im 15. Jahrhundert mit der Umsegelung von Afrika bis nach Indien begannen, richteten sie auf Unguja einen Stützpunkt ein. Dieser sollte etwa 150 Jahre währen, bis die Araber das Land schrittweise zurückeroberten. Mit diesen nahm auch der Sklavenhandel seinen Auftrieb – nicht zuletzt, weil zahlreiche wohlhabende Familien nach Sansibar Insel umsiedelten. Zwar wurde der Sklavenhandel im Jahr 1870 offiziell beendet, inoffiziell ging er aber noch eine Weile weiter. Im Jahr 1890 erlangten schließlich die Briten die Kolonialherrschaft über Sansibar – bis Unguja und Pemba 73 Jahre später die Unabhängigkeit erkämpften und die schwarze Bevölkerungsmehrheit in dem Zuge ein Massaker an den herrschenden Arabern ausübte. Im Jahr 1964 schaffte es die Regierung Tansanias, ein Abkommen mit der Revolutionsregierung zu unterzeichnen, wonach Sansibar nun ein teilautonomes Gebiet der Republik Tansania bildet. Bis heute verfügt die Inselgruppe allerdings noch über eine eigene Regierung und einen eigenen Präsidenten.

Was ihr für euren Urlaub auf Sansibar wissen solltet

 

Klima im indischen Ozean

Auf Sansibar herrscht ein typisches tropisches Klima. Die Temperaturen sinken maximal nachts unter 20 Grad Celsius, ansonsten liegen sie ganzjährig zwischen 22 und 32 Grad Celsius. Die besten Reisezeiten sind entweder am Jahresanfang (Januar und Februar) oder von Juni bis August. Regenzeit herrscht von März bis Mai.

Bevölkerung, Sprache und Religion

Die Einwohner der Sansibar Insel werden Sansibari genannt. Es handelt sich dabei um Afrikaner, Araber, Inder und Perser. Insgesamt leben über eine Million Menschen in der Inselgruppe. Die Amtssprache auf der Insel ist Suaheli (Kiswahili) – ein Mix aus Arabisch und afrikanischen Stammessprachen. Nach wie vor zählt aber auch Englisch noch als Amtssprache, zudem wird in vielen Gegenden Arabisch gesprochen. Mit 98 % gehört der Hauptteil der Bevölkerung dem Islam an. Die restlichen 2 % verteilen sich auf Hindus und Christen.

Gepflogenheiten und Kultur

Eine wesentliche Säule der Kultur Ungujas ist die einheimische Küche: Diese spiegelt die vielfältigen Einflüsse der Araber, Europäer, Inder und Afrikaner wider. In den Restaurants erwarten euch schmackhafte und traditionelle Currys, Eintöpfe und – natürlich – Fischgerichte. Touristen gegenüber sind die Einheimischen freundlich und aufgeschlossen. Meist begrüßen sie euch mit einem freudvollen „Jambo“.

Lebensstandards und Gesundheit

Der Lebensstandard auf Sansibar Insel ist äußerst gering. Die Wirtschaft der teilautonomen Inselgruppe basiert neben dem Tourismus auf dem Handel mit Gewürzen und Kokosnüssen. Mehr als die Hälfte der Menschen lebt jedoch unterhalb der Armutsgrenze, das durchschnittliche Jahreseinkommen beträgt 250 US-Dollar. So ist auch der Gesundheitszustand unterhalb des weltweiten Mittels – etwa 12 % der Kinder sind unterernährt und die Lebenserwartung liegt bei etwa 54 Jahren (weltweiter Durchschnitt: 67 Jahren; Stand 2010). Die gesundheitliche Versorgung in Sansibar ist natürlich nicht mit deutschen Standards zu vergleichen. In den Städten befinden sich aber Krankenhäuser und teils auch englischsprachige Ärzte. Lasst vor der Abreise die wichtigsten Impfungen (Gelbfieber, Tollwut, Hepatitis...) auffrischen und nehmt eine ausgestattete Reiseapotheke mit, dann seid ihr gut vorbereitet!

Infrastruktur und Transport

Eine wichtige Fortbewegungsmöglichkeit für Einheimische wie Touristen auf Sansibar sind private Sammeltaxis, sogenannte Daladalas. Die wichtigsten Handelsstraßen sind zumindest zum Teil asphaltiert. Wesentlich für das Leben in einer Inselgruppe sind auch die Wasserwege: Diese sind in Sansibar gut ausgeprägt und gibt zahlreiche Bootsverbindungen zu den Nachbarinseln wie zum Festland. Für touristische Gäste gibt es auf Unguja zahlreiche Hotels und Restaurants.

Anreise zur Sansibar Hauptinsel

Ihr könnt nach Unguja sowohl mit dem Flugzeug als auch mit der Fähre anreisen. Es gibt einige direkte Flugverbindungen vom Zanzibar International Airport nach Europa und Asien. Möglich ist es aber auch, über einen der Flughäfen in Tansania und von dort über den Land- und Wasserweg weiter zur Sansibar Insel zu reisen. Das Visum könnt ihr entweder von zuhause bei der Botschaft von Tansania beantragen oder am Flughafen bei der Einreise erwerben.

Worauf wartet ihr?

Die paradiesischen Palmstrände und das türkisblaue Meer Sansibars können mit den Malediven oder den Seychellen, den anderen beliebten Inselstaaten im Indischen Ozean, allemal mithalten. Noch dazu taucht ihr auf Unguja in das authentische Leben der Einheimischen ein – der Tourismus spielt zwar eine große Rolle, aber bei weitem nicht die einzige. Dadurch eignet sich Sansibar nicht nur als Reiseziel für die Flitterwochen, sondern auch für Kultur- und Entdeckungsurlaube. Warum also nicht gleich den nächsten Sansibar Urlaub buchen und den kalten Wintermonaten in Europa entfliehen?